Freitag, 15. November 2013

Wie bereitet man Expatriates für Ihren Einsatz in China vor?

Der Einsatz eigener Mitarbeiter in ausländischen Tochtergesellschaften oder Niederlassungen ist ein wichtiges Instrument der internationalen Personalpolitik. Und besonders die asiatischen Märkte, hierunter ausdrücklich der chinesische, sind ein wichtiges Ziel für international ausgerichtete Unternehmen. Bevor jedoch Mitarbeiter nach China entsendet werden können, ist eine umfassende Vorbereitung der künftigen Expatriates unabdingbar. Nur so lassen sich Probleme, Missverständnisse und Fehlschläge weitestgehen vermeiden.

Kulturelle Vorbereitung

Die chinesische Kultur ist in vielen Punkten für einen deutschen Mitarbeiter fremd. Umfassende Kenntnisse über die nationalen Gepflogenheiten sind aber wichtig, um den Auslandseinsatz nicht zu gefährden. Ein als unhöflich empfundenen Verhalten des Expatriates könnte sonst geschäftliche Beziehungen nachhaltig stören. Ein allzu großer Kulturschock beim Entsandten könnte ihn außerdem zu einer vorzeitigen Rückkehr bewegen. Indirektheit und Höflichkeit spielt in China eine große Rolle. Vor einem wichtigen Vertragsabschluss wird oftmals nicht hart verhandelt, sondern der potentielle Vertragspartner wird zu einem feucht-fröhlichen Abend eingeladen. Denn schließlich sprechen Betrunkene die Wahrheit. Ein klaren „Nein!“ kann gegebenenfalls wie ein direkter Angriff gewertet werden und sollte normalerweise höflich umschrieben werden. Auch muss man lernen, die Höflichkeitsfloskeln zu erkennen, die „Nein“ bedeuten sollen. Bestimmte Zahlen bringen Unglück und werden deshalb so weit wie möglich vermieden. Hierzu zählt zum Beispiel die vier. Andere hingegen werden gerne gesehen – beispielsweise alle „Schnapszahlen“ wie 333, 666 und so weiter. Geräusche beim Essen, wie Schmatzen und Rülpsen, sind zwar an der Tagesordnung und werden nicht automatisch als negativ gewertet, aber in gebildeten Schichten sind sie heute doch verpönt. Diese Liste ließe sich noch deutlich länger fortsetzen. Auf all diese kulturellen Eigenheiten muss ein Expatriate vorbereitet werden. Aber gerade in chinesischen Großstädten und im Beruf sind sich natürlich viele auch der westlichen Kultur bewusst. Eine vollständige Assimilation ist also keinesfalls notwendig.

Didaktische Vorbereitung

Die Aufgaben und Kompetenzen des Mitarbeiters im Ausland müssen im Vorfeld klar definiert werden. Sind Chinesischkenntnisse nötig, sollte ein intensiver Sprachkurs zur Vorbereitung stattfinden. Alle für die Tätigkeit in China notwendigen Informationen sollten bereits vor Antritt der Reise so weit als möglich ausgetauscht werden, um Verzögerungen durch Kommunikationsschwierigkeiten vorzubeugen.

Einbeziehung der Familie

Selbst ein optimal qualifizierter und perfekt geschulter Mitarbeiter wird seine Aufgabe in China nicht zufriedenstellend erfüllen, wenn Probleme im familiären Umfeld auftauchen. So muss im Vorfeld geklärt werden, ob beispielsweise die Ehefrau für die Zeit in China selbst einer Arbeit nachgehen möchte oder kann. Denkbar wäre gegebenfalls eine Position im entsendenden Unternehmen entsprechend ihrer Qualifikationen. Auch Kinderbetreuung ist ein wichtiger Punkt. Dem künftigen Expatriate muss klar sein, welche Schule oder Kindergarten in Frage kommen und von wem die entstehenden Kosten getragen werden.

Nachbereitung im Vorfeld klären

Die Situation nach Ende des Auslandseinsatzes sollte bestenfalls bereits klar sein, bevor der Mitarbeiter entsendet wird. Denn oft ist der Schock bei der Rückkehr sogar gravierender als bei der Entsendung. Definieren Sie also so weit wie Möglich, welche Position und Verantwortung den Mitarbeiter erwartet, wenn er aus China zurückkehrt.  

Für weitere Fragen zum Thema Expatriates empfehle ich die Konsultation von Bridge2Culture.